Sonntag, 14. November 2010

Regen, Regen, Nass

Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.


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Ich weiß nicht weshalb, aber diese regnerische Jahreszeit, dieser Raum zwischen sonnig kaltem Herbstnachmittag und eiseskaltem Schnee, erinnert mich immer an Rilkes Phanter, und dann krieg ich dieses Poem einfach nicht aus dem Kopf

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